Unser Ausbildungssystem
Deine Voraussetzungen
Um eine Ausbildung zu absolvieren, brauchst du in der Regel einen Schulabschluss. Du kannst deinen Schulabschluss an einer Hauptschule, Förderschule, Realschule oder am Gymnasium machen. Um dich für einen Ausbildungsberuf zu bewerben, musst du dein Schulzeugnis vorlegen. Es ist aber auch möglich, ohne Schulabschluss eine Ausbildung zu beginnen.
Eine Ausbildung ist nur einer von vielen Wegen, die du nach der Schule gehen kannst. Du kannst dich auch für ein Studium, ein Freiwilliges Jahr oder etwas ganz anderes entscheiden.
Ausbildungen haben den Vorteil, dass du von Anfang an mit deinen Traumberuf in Berührung kommst, die Aufgaben theoretisch und praktisch erlebst und im besten Fall gleich bei deinem Ausbildungsbetrieb beruflich einsteigen kannst.
Deine Möglichkeiten
In Halle gibt es mehrere berufsbildende Schulen. Eine Übersicht dazu findest du hier. Du kannst dich zwischen verschiedenen Formen der Ausbildung entscheiden. Wir zeigen dir, welche es gibt.
Die betriebliche Ausbildung wird auch als duale Ausbildung bezeichnet. Du bist in einem Betrieb angestellt und verbringst den theoretischen Teil der Ausbildung begleitend in einer Berufsschule. Bei einer betrieblichen Ausbildung kannst du aus über 300 Ausbildungsberufen mit Schwerpunkt auf kaufmännische und gewerblich-technische Berufe wählen.
Um eine betriebliche Ausbildung zu machen, musst du dich üblicherweise direkt bei einem Ausbildungsbetrieb bewerben. Wenn du den Ausbildungsplatz bekommen hast, startest du meistens im August oder September. Die betriebliche Ausbildung dauert 2 bis 3,5 Jahre. Das hängt ab vom Ausbildungsberuf. Während dieser Zeit erhältst du eine Ausbildungsvergütung. Diese zahlt dein Betrieb. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist ebenso abhängig vom Ausbildungsberuf.
Für die betriebliche Ausbildung benötigst du keinen bestimmten Schulabschluss. Das heißt auch ohne Schulabschluss kannst du eine Ausbildung machen. Die Agentur für Arbeit kann dich hierzu beraten. Es ist möglich, dass du während deiner betrieblichen Ausbildung einen qualifizierten Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss oder den erweiterten Realschulabschluss nachholst.
Wir haben dir sechs verschiedene Seiten rausgesucht, auf denen du nach Ausbildungen suchen kannst.
Du kannst eine schulische Ausbildung entweder an einer Berufsbildenden Schule oder an einer privaten Schule absolvieren. Im Gegensatz zur betrieblichen Ausbildung, wo sich Betrieb und Berufsschule abwechseln, erhältst du während einer schulischen Ausbildung Vollzeitunterricht. Praktische Erfahrungen machst du während eines Betriebspraktikums. Das ist Teil der schulischen Ausbildung. Eine schulische Ausbildung wird vor allem für Gesundheits-, Sozial- oder Medienberufe angeboten.
Um eine schulische Ausbildung zu machen, musst du dich oft schon 1 Jahr im Voraus an einer Berufsfachschule bewerben. Wenn du den Ausbildungsplatz bekommen hast, startest du meistens im August oder September. Die schulische Ausbildung dauert 1 bis 3,5 Jahre. Das hängt ab vom Ausbildungsberuf. Während dieser Zeit erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Der Besuch einer staatlichen Berufsbildenden Schule ist kostenlos. Wenn du deine schulische Ausbildung an einer privaten Schule absolvierst, musst du Schulgeld bezahlen. Dabei hast du aber die Möglichkeit, Schülerbafög zu beantragen.
Für die schulische Ausbildung benötigst du einen Hauptschul- oder Realschulabschluss. Es ist möglich, dass du an deiner Berufsbildenden Schule deinen Realschulabschluss, dein Abitur oder deine Fachhochschulreife nachholst.
Auf unserer Seite findest du den Weg zur Übersicht der Berufsbildenden Schulen in Halle (Saale). Die Agentur für Arbeit kann dich beraten, wenn du dich für eine schulische Ausbildung interessierst.
Eine außerbetriebliche Ausbildung ist eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen. Das heißt aber nicht, dass du nicht in einem Betrieb bist. Die betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung unterscheiden sich nicht im Lernort, sondern in der Finanzierung. Außerbetriebliche Ausbildungen werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter unterstützt. Eine außerbetriebliche Ausbildung wird für über 300 verschiedene Ausbildungsberufe angeboten.
Die außerbetriebliche Ausbildung ist für alle Jugendliche und junge Erwachsene, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden konnten oder die ihre Ausbildung abgebrochen haben.
Um eine außerbetriebliche Ausbildung zu machen, musst du von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter dafür vorgeschlagen werden. Frage bei der Berufsberatung oder deiner Betreuerin/ deinem Betreuer beim Jobcenter nach. Wenn du den Ausbildungsplatz bekommen hast, startest du meistens im August oder September. Die außerbetriebliche Ausbildung dauert 1 bis 3,5 Jahre, je nach Ausbildungsberuf. Während dieser Zeit hast du einen Anspruch auf Ausbildungsvergütung.
Für die außerbetriebliche Ausbildung musst du mindestens 9 Jahre zur Schule gegangen sein. Du benötigst den Abschluss einer Förderschule oder einen schlechten oder keinen Hauptschulabschluss. Unabhängig von deinem Schulabschluss, kommst du eventuell auch in Fällen von ADS, Legasthenie, psychischen und weiteren Problemen für eine außerbetriebliche Ausbildung in Frage.
Die tägliche oder wöchentlichen Ausbildungszeit darf um nicht mehr als 50 Prozent einer Vollzeitausbildung gekürzt werden. Die Dauer der Ausbildung verlängert sich entsprechend, höchstens jedoch bis zum anderthalbfachen der regulären Ausbildungsdauer. Das heißt, bei einer regulär dreijährigen Ausbildung darf die Ausbildung in Teilzeit maximal 4,5 Jahre dauern. Die Berufsschule ist an eine vereinbarte Teilzeit im Ausbildungsvertrag nicht gebunden. Die wöchentlichen Berufsschulzeiten musst du deshalb zusammen mit deinem Betrieb und deiner Berufsschule in das Teilzeitmodell abstimmen.
Ausbildungsbörsen
Hier findest du hilfreiche Seiten, um nach freien Ausbildungsplätzen Ausschau zu halten.
Unterstützung während der Ausbildung
Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)
AsA flex heißt Assistierte Ausbildung flexibel. Es ist ein Instrument der Agentur für Arbeit, um Ausbildungsplätze zu besetzen oder dir zu helfen, deine Ausbildung erfolgreich zu beenden. Dabei richtet sich AsA flex vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene, die selbstständig keine Einstiegsqualifizierung oder Berufsausbildung beginnen, fortsetzen oder erfolgreich abschließen können, sondern Unterstützung brauchen.
Als Teilnehmer*in an AsA flex erhältst du Nachhilfe zur Vorbereitung auf Prüfungen, Unterstützung bei Alltagsproblemen und Hilfe bei Problemen mit dem Ausbildungsbetrieb. Ziel ist es, dich in eine Ausbildung zu vermitteln und dich während der Ausbildungszeit zu begleiten.
Um an AsA flex teilzunehmen, darfst du nicht vollzeitschulpflichtig sein und musst die Ausbildungsreife oder Berufseignung besitzen. Ausbildungsreif bist du, wenn du deinen Schulabschluss hast. Die Teilnahme an AsA flex kann zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beginnen.
Wenn du Unterstützung benötigst und dich für AsA flex interessierst, kannst du die Agentur für Arbeit kontaktieren.
Berufsausbildungsbeihilfe
Die Berufsausbildungsbeihilfe wird kurz BAB benannt. Sie hilft dir, wenn deine Ausbildungsvergütung nicht ausreicht, um Miete, Fahrtkosten und deinen Lebensunterhalt zu decken.
Voraussetzung, um BAB zu erhalten ist, dass du über 18 Jahre alt bist und eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung absolvierst. Außerdem musstest du für deine Ausbildung aus deinem Elternhaus ausziehen.
BAB beantragst du bei der Agentur für Arbeit. Wichtig ist, dass du den Antrag schon vor Beginn deiner Ausbildung stellst. Die Zahlung wird rückwirkend ab dem Monat gezahlt, in dem du den Antrag eingereicht hast. Den Antrag kannst du online einreichen. Informiere dich aber vorher bei der Agentur für Arbeit, ob BAB für dich in Frage kommt.
Hier geht es zum Online-Antrag für BAB.
Hier geht es zum BAB-Rechner. Damit kannst du ausrechnen, ob du BAB bekommst und in welcher Höhe.
Fachpraktiker-Ausbildung
Die Fachpraktiker-Ausbildung ist für alle Jugendliche und junge Erwachsene, die eine körperliche und/oder geistige Behinderung haben. Sie ermöglicht euch eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung. Die Fachpraktiker-Ausbildung wird für verschiedene Berufe angeboten.
Die Fachpraktiker-Ausbildung dauert 2 bis 3 Jahre, je nach Ausbildungsberuf. Sie wird oft auch als „theoriereduzierte Ausbildung“ bezeichnet, denn sie erfordert einen geringeren Umfang an theoretischen Kenntnissen.
Um eine Fachpraktiker-Ausbildung zu machen, musst du oder deine gesetzliche Vertretung einen Antrag stellen. In dem Antrag ist eine Ausbildungsmöglichkeit in dem angestrebten Ausbildungsgang nachzuweisen. Vor der Antragstellung ist es wichtig, dass du die Agentur für Arbeit kontaktierst. Nur sie kann dich einer Fachpraktiker-Ausbildung zuweisen.
Die Agentur für Arbeit stellt fest, dass dir die Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf aufgrund der Art und Schwere deiner Behinderung nicht möglich ist. Die Feststellung der fehlenden Eignung erfolgt durch den berufspsychologischen Service der Agentur für Arbeit.
Die Kontaktdaten der Agentur für Arbeit findest du hier.
Schüler-Bafög
Du kannst Schüler-BAföG beantragen, wenn du eine Ausbildung machst und finanzielle Hilfe benötigst. Um Schüler-BAföG zu bekommen, musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Das heißt zum Beispiel, dass deine Eltern oder dein Lebenspartner/deine Lebenspartnerin vergleichsweise wenig verdienen, du selbst kein oder nur ein geringes Einkommen hast und dein Vermögen unter dem Freibetrag von 8.200 Euro liegt.
Die Altersgrenze für Schüler-BAföG ist 30 Jahre, wobei Ausnahmen möglich sind. Je nach deinen individuellen Voraussetzungen kann deine Ausbildung durch BAföG entweder ganz oder teilweise finanziert werden.
Das Schüler-BAföG erhältst du als Zuschuss. Das heißt, du musst nichts zurückzahlen. Wichtig ist, dass du einen Schulabschluss in Vollzeit anstrebst. Vom Schüler-BAföG bezuschusst werden können dein Besuch der Abendsekundarschule, des Abendgymnasiums, des Kollegs und weiterer Bildungseinrichtungen. Eine betriebliche Ausbildung wird nicht durch das BAföG unterstützt.
Schüler-BAföG erhältst du monatlich. Dabei setzt sich der Grundbedarf ganz unterschiedlich zusammen. Hier findest du mehr Informationen darüber.
Eine gute Seite, um dich über BaföG zu informieren, ist www.bafög.de.
Dein Ansprechpartner in Halle ist das Team BAföG.
Azubi-Ticket
Als Azubi kannst du rund um die Uhr mit Zug, Bus und Bahn fahren. Das geht mit dem Azubi-Ticket für nur 50 Euro im Monat. Als Azubi in Sachsen-Anhalt kannst du das Ticket nutzen, wenn du eine duale oder schulische Ausbildung machst. Voraussetzung ist, dass du in Sachsen-Anhalt wohnst. Dein Ausbildungsort kann auch in einem anderen Bundesland sein.
Das Ticket gilt für ganz Sachsen-Anhalt. Du kannst damit deine täglichen Wege zur Ausbildung zurücklegen oder es nutzen, um am Wochenende deine Familie und Freunde zu besuchen.
Das Azubiticket gibt es nur im Abo. Du kannst es zum Beispiel bei den Verkehrsunternehmen Abellio, DB Regio oder HAVAG kaufen.
Schulpsychologische Beratung
Hast du Probleme während der Schul- oder Ausbildungszeit kannst du dich im Landesschulamt an den Bereich Schulpsychologie wenden. Hier findest du unter Referat 23 den Bereich Schulpsychologische Beratung und die entsprechenden Kontaktdaten.
Schulsozialarbeit
Wenn du Probleme während deiner Ausbildung hast, kannst du dich an die Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen wenden. Das Angebot ist kostenlos und freiwillig. Du kannst dir sicher sein, dass deine Gespräche geheim bleiben, denn sie unterliegen der Schweigepflicht.
In Halle (Saale) gibt es an den folgenden berufsbildenden Schulen Schulsozialarbeit:
- BbS Gutjahr
- BbS III Johann Christoph von Dreyhaupt
- BbS IV Friedrich List
- BbS V für Gesundheit, Körperpflege und Sozialpädagogik
Die Ansprechpartner*innen an der BbS IV Friedrich List findest du bei der Villa Jühling. Alle anderen genannten berufsbildenden Schulen betreut das Jugend-und Familienzentrum Sankt Georgen e.V..
Schülerwohnheim
Vielleicht möchtest oder musst du von zuhause ausziehen, wenn du deine Ausbildung beginnst. In Halle (Saale) hast du die Möglichkeit während deiner AUsbildung in ein Schülerwohnheim zu ziehen.
Das Schülerwohnheim liegt in der südlichen Neustadt. Du gelangst immer schnell in die Stadt, das Fachgymnasium oder die Berufsschule. .
Pro Tag zahlst du 9 Euro, wenn du im Schülerwohnheim wohnst. Frühstück und Abendbrot sind für jeweils 2,90 Euro als Buffet oder Selbstversorgung möglich. Du kannst aber auch selber kochen. Kühlschränke und eine Schülerküche sind vorhanden. In den Appartements gibt es auch Miniküchen.
Wenn du mehr über das Schülerwohnheim erfahren willst, kannst du die Ansprechpartnerin kontaktieren. Die Kontaktdaten findest du hier.
Unser Schulsystem
Das Schulsystem in Deutschland ist Ländersache. Das heißt, jedes einzelne Bundesland hat seine eigenen Regeln. Wie läuft`s in Sachsen-Anhalt?
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In Deutschland gilt die Schulpflicht. Du kannst unterschiedliche Schultypen besuchen, verschiedene Abschlüsse machen und Unterstützung während der Schulzeit bekommen.